Ein Getriebe aus Zahnrädern und Wellen.

Exkurs zu Paul Klee

In dem Beitrag für den Sammelband „Schöpferische Konfession“ erklärt Paul Klee ausführlich, wie seine These, dass die Kunst nicht das Sichtbare wiedergebe, sondern sichtbar mache, zu verstehen sei.

Welchen Weg geht Paul Klee, welche Methoden wendet er an, um etwas Verborgenes sichtbar zu machen?

Klee betont das Graphische, das Zeichnerische in seinen Bildern. Diese Grundelemente sind auch zentrale Begriffe der Euklidischen Geometrie, ohne dass Paul Klee explizit darauf hinweist: Punkt, Strich, Fläche und räumliche Energien. Diese Elemente sind nicht statisch zu verstehen, sie sind Teile in einem dynamischen Prozess.

„Am Anfang ist wohl die Tat, aber darüber liegt die Idee.“

Paul Klee[1]Christian Gelhaar (Hrsg.): Paul Klee, Schriften, Rezensionen und Aufsätze, Köln 1976, S. 119

Klees Kunst ist die geistige Durchdringung des Bildes im schöpferischen Akt. Wer Klees Bilder auch nur oberflächlich betrachtet, kann die graphischen Elemente als Strukturmerkmale seiner Kunst unmittelbar erkennen. Klees Kunstwerke sind Konstruktionen. Sie werden aufgebaut, Stück für Stück, nicht anders als ein Haus[2]siehe (1), S. 120.

Klee will Kräftespiele und Bewegungen in seinen Kunstwerken sichtbar machen. In seiner Zeit als Bauhauslehrer zwischen 1920 und 1930 vermittelte er in seinen Vorlesungen und Übungen über das bildnerische Denken diese Perspektive[3]Paul Klee: Das bildnerische Denken. Schriften zur Form- und Gestaltungslehre, herausgegeben und bearbeitet von Jürgen Spiller, Basel/ Stuttgart 1956. Ich will vorläufig den Text über Paul Klee mit einem Zitat von ihm abschließen: „Früher schilderte man Dinge, die auf Erden zu sehen waren (…). Jetzt wird die Relativität der sichtbaren Dinge offenbar gemacht und (…) dass das Sichtbare im Verhältnis zum Weltganzen nur isoliertes Beispiel ist, und das andere Wahrheiten latent in der Überzahl sind.“[4]siehe (1)

Titelbild: Jürgen; Zahnantrieb: Kran, Alter Hafen Lüneburg

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References

References
1 Christian Gelhaar (Hrsg.): Paul Klee, Schriften, Rezensionen und Aufsätze, Köln 1976, S. 119
2 siehe (1), S. 120
3 Paul Klee: Das bildnerische Denken. Schriften zur Form- und Gestaltungslehre, herausgegeben und bearbeitet von Jürgen Spiller, Basel/ Stuttgart 1956
4 siehe (1)

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