Ein Gemälde, Darstellung einer Landschaft und eines zerfließenden Bauwerks

Haken dran – und dann?

Demonstration vermeintlicher Führungsstärke durch eine „Hauptsache erledigt“-Einstellung.

„Ja, das ist mir auch total wichtig, da einen Haken dran zu bekommen!“

Eine Aussage, die Tatkraft und Führungsstärke nahelegen soll. So erscheint es mir jedenfalls. Allerdings assoziiere ich damit eher folgendes:

  • „… einen Haken dran zu bekommen“ deutet auf ein bürokratisches oder formelles Verständnis einer Problemlösung hin. Jedenfalls keines, dass auf einer eigenständigen, kritischen ‚Beurteilung der Situation beruht. Eher ähnlich dem, eine Klausur oder Prüfung zu bestehen, wobei die Erfolgskriterien von einer Autorität festgelegt werden.
  • Etwas, das mit einem Haken versehen ist, sollte nicht wieder auftauchen – es ist ja schon erledigt. Dahinter steht die Annahme, dass die betreffende Situation nur eben einmal „richtig“ gelöst werden muss und dann abgehakt werden kann.
  • Das entsprechende Thema an sich ist für die tatkräftige Person nicht wichtig, es soll ja möglichst schnell erledigt werden. Es kann auch ein sehr lästiges Thema sein, was bitte endlich (ein Apell an andere) zu lösen ist.

Also, sollten Themen nicht „abgehakt“ werden?

Ich denke nein. Denn Situationen entwickeln sich weiter. Und, was heute gelöst ist, führt womöglich morgen zum Zusammenbruch des Geschäfts. Daher gibt es für mich nicht das Ziel „Haken“ zu setzen, sondern Probleme in den Status „für heute (und morgen) gut genug gelöst“ zu bringen.

Titelbild: Unsere fragile Moderne: Architektonischer Angelus von Milet (Jürgen Thenent, nach Dali)

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