Was bietet Toastmasters konkret an?

Während des Interviews mit Melanie über den Rhetorik-Club „Toastmasters International“ (TM) wollte ich wissen, was man bei TM konkret lernt und was man als Neumitglied erwarten kann.

Was bietet Toastmasters neuen Teilnehmenden konkret an? Wie werde ich als Neumitglied eingeführt? Wie kann ich mit Toastmasters meine Fähigkeiten verbessern?

Als Neumitglied steht erst mal das Club-Meeting im Vordergrund. Man kommt da in Kontakt mit anderen Clubmitgliedern und kann die Agenda mitgestalten. Man kann sich die Reden von anderen Mitgliedern anhören, und sich einiges abschauen. Zu den Reden gibt es Feedbackreden – auch da kann man einiges lernen.

Beim Onboarding erhält man Zugang zu „Pathways“, dem Bildungsprogramm von TM. Dort gibt es aufeinander aufbauende Level mit unterschiedlichen Projekten. Die Projekte beziehen sich auf bestimmte Aspekte des Redenhaltens oder auf höherem Level auf bestimmte Aspekte von Führung. Im Einsteiger-Level wird es erst mal darum gehen, überhaupt eine Rede vorzubereiten: Wie schreibe ich eine Rede, wie recherchiere ich für eine Rede? Auf höheren Leveln geht es auch um Körpersprache und Redestile. Es gibt da verschiedene Weisen, wie man eine Rede aufbauen kann.

… und wann kann ich meine erste Rede halten?

Im Grunde geht das schon beim zweiten Club-Meeting, wenn man sich dann bereits für eine Mitgliedschaft entschieden und das Anmeldeformular beim Vorstand eingereicht hat. So viel zur Theorie. In der Praxis halten die meisten neuen Mitglieder ihre erste Rede nach 4-12 Wochen. Das ist der „Icebreaker“ („Das Eis brechen“), weil es darum geht, sich dem Club vorzustellen, etwas über sich selbst zu erzählen. Auch vor dieser ersten Rede kann man schon kleinere Schritte machen. Wir haben bei jedem Club-Meeting kleinere Rollen, wie den „Tipp des Abends“. Da kann man innerhalb von 2 Minuten irgendwas präsentieren, was einem wichtig ist, eine philosophische Weisheit, einen Haushaltsartikel, den man empfehlen möchte oder einen Tipp den man mitgeben möchte. Dann kann man beim „Witz des Abends“ – wie der Name schon sagt – einen Witz erzählen, der kann länger sein oder aus einem Satz bestehen – eine gute Einsteigerrolle, um sich einfach mal auf die Bühne zu stellen.

Also zusammengefasst: es gibt kleine Rollen, wo man Bühnenluft schnuppern kann und gar nicht viel Zeit braucht, um sich vorzubereiten.

Der Weg beginnt also relativ flach und ich werde sehr systematisch aufgebaut. Das erschöpft sich aber nicht in Tipps und Tricks, sondern Pathways ist ein langfristiges Programm, richtig?

Ja, das ist umfänglich. Es gibt verschiedene „Pfade“, jeder hat 5 Level. Je Level eines Pfades muss man etwa 4 Reden halten. Man braucht schon ein gewisse Zeit dafür. Es kommt immer darauf an, wieviel Zeit man investieren kann. Jeder macht es, wie er es möchte, wie es in seinen Alltag passt. Da gibt es keinerlei Druck, dass man in einer bestimmten Zeit fertig sein muss.


Hier geht es zum nächsten Teil des Interwiews Das Club-Meeeting: Was Dich erwartet

(Titelbild von Rostyslav Savchyn (unsplash))

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